... und da war dann doch dieses Weihnachten. Meine Eltern haben bis zuletzt gehofft, dass es einfach abgesagt wird oder verschoben oder was weiß ich - nichts da!
Die Tage und Wochen vor Weihnachten waren voll mit Arztterminen, Untersuchungen und Physiotherapien.
Am 22. Dezember wurden meine Eltern von der Bestattung angerufen, dass "der Edelstein" fertig ist und das bedeutete, dass mein Zwillingsbruder Paul zu Weihnachten bei uns daheim sein wird. Paul ist jetzt ein wunderschöner blauer Edelstein und irgendwann werden mir meine Eltern damit erklären, dass ich einen Zwillingsbruder habe.
Am 24. Dezember war es dann soweit, plötzlich war bei meinen Großeltern ein großer Christbaum mit vielen Geschenken darunter, die wir gemeinsam mit meiner Uroma ausgepackt haben. Im Laufe des Nachmittages ist meinen Eltern aufgefallen, dass ich sehr müde bin. So sind wir schon früher als geplant nach Hause gefahren und meine Eltern waren froh, als ich monitorisiert war und der Monitor keinerlei Auffälligkeiten anzeigte.
Am 25. Dezember war bei meinen anderen Großeltern auch so ein toller Christbaum - wie toll diese Lichter geleuchtet haben. Während eines Spazierganges mit meinen beiden Cousinen sind dann auch ganz viele Geschenke unter den Baum gezaubert worden.
Langsam aber sicher hat sich bei meinen Eltern ein mulmiges Gefühl breit gemacht weil ich so müde war und den Tag, an meinen Onkel Alexander gekuschelt, verschlafen habe. Ich habe ganz viele bunte, laute, quietschende, lachende, rollende, tanzende und singende Spielsachen bekommen aber nichts davon hat mich zum Spielen animiert.
Abends sind meine Eltern dann mit mir ins Krankenhaus gefahren, wo mich die Ärzte durchgecheckt haben. Mein neues Medikament gegen die Epilepsie hat mich so müde gemacht und in ein paar Tagen sollte ich mich daran gewöhnt haben und wieder aktiver sein. Die anschließende Nacht daheim hat mein Monitor zum Glück nie alarmiert und zur Beruhigung von Mama und Papa habe ich sie am 26. Dezember mit einem Lächeln geweckt und ganz viel mit ihnen gespielt 💙